Am 28. Februar 2024 nahmen die YOUrope!-Kurse der neunten und zehnten Klassen von Frau Thomas und Herrn Poos an einem Workshop des Vereins Zweitzeugen teil. Dieser befasste sich mit der persönlichen Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden, insbesondere mit der von Leon Weintraub.
Der Verein Zweitzeugen dokumentiert (Über-)Lebensgeschichten des Holocaust, um diese weiterzuerzählen. So werden die Geschichten der Überlebenden immer weitergetragen und hoffentlich niemals vergessen werden. Damit nicht nur Mitglieder des Vereins diese Geschichten verbreiten können, bieten sie Workshops für unter anderem auch Schulklassen an.
Wir alle trafen uns am Morgen des 28. Februars 2024, um am sechsstündigen Workshop teilzunehmen. Zu Beginn haben wir uns alle kurz vorgestellt. Anschließend haben wir über die Zeit und den Prozess der Judenverfolgung, insbesondere die Dehumanisierung der Juden im Dritten Reich, gesprochen. Nach einer kurzen Pause wurde uns dann die (Über-)Lebensgeschichte des Holocaust-Überlebenden Leon Weintraub erzählt. Jeder von uns hat eine Karte mit einem Ereignis in Leons Leben bekommen, welche wir dann in einem Zeitstrahl während der Geschichte sortiert haben.
Beginnend mit seiner Geburt in Polen erfuhren wir viele Details aus dem Leben des Zeitzeugen. An manchen Abschnitten aus Leon Weintraubs Leben hörten wir auch ihn selbst sprechen. Der mittlerweile 98-Jährige wohnt heute in Schweden und engagiert sich seit Jahrzehnten dafür, dass die Geschichten der Menschen, die den Holocaust erlebt haben, nicht vergessen werden, etwa indem er Reden hält, in Fernsehsendungen (z.B.: Markus Lanz) auftritt oder selbst Schulen besucht. Wir hörten, wie er von den Konzentrationslagern, dem Wiedersehen mit seinen Schwestern oder dem Kennenlernen mit seiner Frau erzählte. Im Anschluss an diese emotionale Geschichte haben wir alle die Möglichkeit bekommen, Leon Briefe zu schreiben, welche er von den Mitgliedern des Vereins erhalten wird.
Insgesamt fanden wir den Workshop sehr gelungen und mitreißend. Besonders das Schreiben der Briefe hat für eine persönliche Nähe zu Leon Weintraub und seiner Geschichte geführt. Wir hoffen, dass in Zukunft weitere Kurse die Möglichkeit haben, an diesem Workshop teilzunehmen. Niemals sollte und darf vergessen werden, was den jüdischen Menschen während der Herrschaft der Nationalsozialisten passiert ist, weshalb Workshops wie dieser unfassbar wichtig für SchülerInnen, aber auch Lehrkräfte, sind.
Aber auch außerhalb von Schulen besteht in diesem Sommer die Möglichkeit Zweitzeugin zu werden, da der Verein von Juni bis August mit einer Wanderausstellung in Duisburg sein wird. Vom 4. – 28. Juni wird die Ausstellung in der Kinder- und Jugendbibliothek Duisburg zu sehen sein und vom 2. Juli – 9. August kommt die Ausstellung in die Bezirksbibliothek Rheinhausen. In der interaktiven Ausstellung für Jugendliche ab 12 Jahren wird neben der Geschichte von Leon Weintraub auch die vieler weiterer Holocaust-ZeitzeugInnen erzählt. Darüber hinaus werden Aspekte wie „Antisemitismus gestern und heute“ und „Identität“ thematisiert. Weitere Informationen findet man auf der Homepage der Zweitzeugen: www.zweitzeugen.de/aktuelles/zweitzeugen-ausstellungen
Asya Edis (10b)